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Teewissen

Die größten Tee Anbaugebiete

In welchen Ländern wird überhaupt Tee angebaut?

Für grünen, schwarzen und weißen Tee, die aus der Teepflanze gewonnen wird, ist der mittlere und ferne Osten die führende Region. China und Indien gehören zu den wichtigsten Teeexporteuren weltweit. Viele bekannte Teesorten wie Assam oder Darjeeling sind nach Ihrer Anbauregion in diesen Nationen benannt. Was viele Teegenießer nicht wissen: Grundsätzlich findet ein Teeanbau auf allen fünf Kontinenten mit einer riesigen Sortenvielfalt statt.

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In Europa sowie Nordamerika ist der Teeanbau selten. Vor allem das warme Klima von Korsika und den Azoren fördert das Gedeihen verschiedener Teesorten. In Asien ist nahezu jede Nation von Georgien bis nach Japan ein Anbaugebiet von Tee. Gleiches gilt für die Nationen Südostasiens und Australien. In Afrika wird Tee vor allem im Herzen des Landes und den südlichen Nationen des Kontinents kultiviert. Matetee und ähnliche Aufgussgetränke werden in fast jeder Nation Mittel- und Südamerikas angebaut.

China – der größte Teeproduzent der Welt

Tee aus und in China ist seit 4.000 Jahren Bestandteil der chinesischen Kultur. Nicht umsonst ist China der mengen- und flächenmäßig stärkste Teeproduzent der Welt und produziert pro Jahr etwa 2.000.000 Tonnen Tee. Das Interessante: der weltweit größte Tee-Exporteur ist nicht China, sondern Kenia.

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Das liegt daran, dass Kenia fast den gesamten Tee exportiert. Die Chinesen hingegen trinken einen großen Teil des produzierten Tees selbst. Achtzehn Provinzen sind an der Teeproduktion beteiligt, vorrangig im Süden. Gut 75% der in China produzierten Tees sind Grüntees.

Fakten zur Teeproduktion in China:

  • Häufigste Sorte: Grüner Tee
  • Anbaufläche (ha): 2.212.750 Hektar
  • Produzierte Menge: 1.939.457 Tonnen (2013)
  • Exportierte Menge: 290.000 Tonnen
  • Pro Kopf Verbrauch (Kilogramm): 4,3 kg

Tee Provinzen in China:

  • Fujian: die Provinz steht unter Schutz der UNESCO und ist Weltnaturerbe. Es ist die größte Provinz für Teeproduktion in China und produziert weißen Tee, grünen Tee, Oolong Tee, Jasmintee und Schwarztee.
  • Anhui: von hier stammt der berühmte chinesische Schwarztee Keemum (Qimen), der vor allem durch seine fruchtige Note überzeugt. Viele Teekenner erinnert der Geschmack auch an Wein. Weitere beliebte Tees der Provinz sind grüne Tees aus Tunxi und der Mao Feng aus den Bergen des Huangshan.
  • Yunnan: Anbaugebiet des kostbaren Pu Erh Tees mit erdiger Note und unverwechslebarem Geschmack.
  • Weitere Provinzen: Guangdong, Guizhou, Hunan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Sichuan, Shaanxi, Zhejiang

Indien – die Heimat von Assam und Darjeeling

Indien ist vor allem berühmt für seinen Assam Tee aus dem Nordosten, der entlang des Brahmaputra in der Hochebene Assam angebaut wird. Nach China ist Indien der größte Teeproduzent mit einer Anbaufläche von über 600.000 Hektar. 2.000 Teeplantagen befinden sich allein in der Region Assam. Ein weiteres sehr bekanntes Anbaugebiet ist der südliche Berghang des Himalayas, wo die der berühmte Darjeeling produziert wird.

Eine weitere Besonderheit ist der Nilgiri Tee, welcher in ca. 20.000 kleinen Teegärten produziert wird. Diese sind jeweils nicht mehr als 10 Hektar groß. Zusammen bilden sie das drittgrößte Anbaugebiet Indiens, im Südwesten von Karnataka, Kerala und Tamil Nadu. Hier wird der Tee auf einer Höhe zwischen 800 Metern und 2.200 Metern über dem Meeresspiegel produziert.

Fakten zur Teeproduktion in Indien:

  • Häufigste Sorte: Schwarzer Tee (Assam) und grüner Tee
  • Anbaufläche (ha): 621.610 Hektar
  • Produzierte Menge: 950.000 Tonnen
  • Exportierte Menge: 154.000 Tonnen
  • Pro Kopf Verbrauch (Kilogramm):  > 1 kg
  • Provinzen: Assam, Darjeeling, Terai, Dooars

Japan – besondere und erlesene Grüntees

Wie bereits erwähnt, sind es nicht nur die “üblichen Verdächtigen” China und Indien, in denen Tee angebaut. Rund um den Globus gibt es viele Regionen in denen Tee wichtiger Bestandteil des Landwirtschaft ist. Nicht der nächstgrößte, dafür aber einer der wichtigsten ist, Japan. Ähnlich wie die Chinesen konsumieren sie ihren Tee fast vollständig selbst. Nur weniger als zwei Prozent der gesamten Teeernte wird ins Ausland verkauft. Das ist auch einer der Gründe, warum japanischer Grüntee so begehrt ist.

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Der Teeanbau findet verstärkt in der südlichen Hälfte Japans statt. Das liegt daran, dass in diesen Regionen die klimatischen Bedingungen besser für Tee geeignet sind. Die mit Abstand größte Anbauregion in Japan ist die Präfektur Shizuoka. Hier wird ca. 40% des gesamten Tees Japans produziert. Dahinter kommt die Region Kagoshima auf der südlichsten der japanischen Inseln, Kyushu. Nennenswert ist noch die Region Uji. Hier stammt zwar nur 3% des Japantees her. Uji ist aber weltweist für seine hervorragende Qualität bekannt.

Fakten zur Teeproduktion in Japan:

  • Häufigste Sorte: Grüner Tee (z.B. Sencha)
  • Anbaufläche (ha): 43.245 Hektar
  • Produzierte Menge: 100.000 Tonnen
  • Exportierte Menge: 1.800 Tonnen
  • Pro Kopf Verbrauch (Kilogramm): ca. 1 kg
  • Regionen: Honshu, Kyushu, Shizouka

Kenia – der größte Teeexporteur der Welt

Das genaue Gegenteil zu China und Japan hinsichtlich des Exports ist Kenia. Kenia ist mit einem Export von 344.000 Tonnen der größte Tee-Exporteur der Welt und exportiert rund 95% seiner gesamten Produktion (370.000 Tonnen). Das macht ungefähr zwei Drittel des Gesamtproduktion Afrikas aus. Interessant: Nur 20% des Tee wird industriell angebaut. 80% der Anbauflächen werden von Familienbetrieben geführt.

In der Nähe des Great Rift Valley im Südwesten Kenia liegt das Hauptanbaugebiet des Landes. Hierbei handelt es sich um Hochland. Das Gebiet liegt in etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel und ist ideal für den Teeanbau geeignet. Das Klima eignet sich so gut für den Teeanbau, dass das ganze Jahr über geerntet werden kann.

Um möglichst kostenteffektiv zu arbeiten, werden die Tees in Kenia hauptsächlich nach der sog. CTC-Methode – kurz für “Crush, Tear, Curl” – verarbeitet. Bei diesem Prozess werden die Teeblätter maschinell zerdrückt, zerrissen und dann gedreht bzw. gerollt. Durch die starke Zerkleinerung geht dieser Vorgang aber auf Kosten der Qualität. Deshalb sind Kenia-Tees in Deutschland auch nicht besonders gefragt.

Fakten zur Teeproduktion in Kenia:

  • Häufigste Sorte: Schwarzer Tee (CTC-Produktion bei 99%)
  • Anbaufläche (ha): 218.538 Hektar
  • Produzierte Menge: 370.000 Tonnen
  • Exportierte Menge: 344.000 Tonnen
  • Pro Kopf Verbrauch (Kilogramm): > 1 Kilo
  • Regionen: Mount Kenia, Ufer des Viktoria Sees, Hänge des Rift Tales

Sri Lanka – die ehemalige Nummer eins

Bis 1972 hieß Sri Lanka noch Ceylon. Daher kommt auch der Name des weltweit sehr beliebten Schwarztees, der aus dem Land stammt. Früher war Sri Lanka tatsächlich der größte Teeproduzent der Welt, noch vor China. Aufgrund diverser politischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten musste das Land aber seine Teeproduktion eingrenzen. Das hatte zur Folge, dass die Inselnation ihre Vormachtstellung auf dem Teemarkt eingebüßt hat.

Nichtsdestotrotz gehört Sri Lanka auch heute noch zu den wichtigsten Teeproduzenten der Welt und stellt sehr guten Schwarztee her. Der Anbau findet im Süden der Insel, rund um den Berg Adam’s Peak statt. Durch die sehr unterschiedlichen Höhenlagen im Anbaugebiet unterscheidet man bei Tee aus Sri Lanka nicht nur nach der Sorte. Auch die Höhe, auf der der Tee angebaut wird, spielt eine wichtige Rolle.

Fakten zur Teeproduktion in Sri Lanka:

  • Häufigste Sorte: Schwarzer Tee (z.B. der berühmte Ceylon)
  • Anbaufläche (ha): 233.909 Hektar
  • Produzierte Menge: 305.000 Tonnen
  • Exportierte Menge: 294.000 Tonnen
  • Pro Kopf Verbrauch (Kilogramm): > 1 kg
  • Regionen: Nuwara Eliya, Dimbula, Uva

Wo liegen die Anbaugebiete der beliebtesten Teesorten?

Vielleicht weißt du als Liebhaber von Grün- oder Schwarztee, dass deine bevorzugte Teesorte nach einer Region in Indien oder China benannt ist. Wirklich etwas über die Teeanbaugebiete wissen jedoch die wenigsten. Im Folgenden geben wir dir einige Einblicke, woher dein liebster Tee tatsächlich stammt.

Darjeeling – einer der edelsten Schwarztees

Der vielleicht bekannteste Schwarztee ist nach einem Bundesstaat in Indien benannt – Darjeeling. Es liegt direkt am Fuße des Himalaya. Auf einigen Tausend Metern Höhe zwischen Bhutan und Nepal gelegen, prägen grüne Hänge zwischen Gebirgen und traditionellen Klostern die Landschaft. Hier oben gedeiht die Teepflanze dank eines sehr milden und feuchten Klimas hervorragend und macht Tee zu einem der wichtigen Wirtschaftsfaktoren in Indien.

Assam – beliebt für seinen kräftigen Geschmack

Rund die Hälfte des in Indien produzierten Tees stammt aus der Region Assam. Der kräftig-herbe Schwarztee stammt aus den größten zusammenhängenden Teeanbaufeldern der Welt. Assam Tee wird in Deutschland häufig als Hauptbestandteil für die sog. Ostfriesentees verwendet.

Chun Mee – einer der bekanntesten Grüntees

Bei Grüntee gehört Chun Mee zu den bekanntesten Sorten und wird traditionell in Jiangxi im Südosten von China kultiviert. Mit 46 Millionen Einwohnern liegt Jiangxi gerade einmal im Mittelfeld der chinesischen Distrikte. In etwa die Hälfte der verfügbaren Landschaftsflächen wird für den Reisanbau genutzt. Im Vergleich wird Chun Mee selten kultiviert. Trotzdem ist er einer der populärsten Grünteesorten überhaupt.

Sencha & Gyokuro – japanische Grüntee-Kunst

Japan ist vor allem für seine besonderen und erlesenen Grüntees – z. B. den Sencha – bekannt. Mit rund 43.000 Hektar Anbaufläche liegt das Land aber nur auf Platz 10 der größten Teeanbaugebiete der Welt. Der viele Regen bei gleichzeitig warmem Klima bietet optimale Bedingungen für den legendären und edlen Tee „Gyokuro“ (Tautropfen), während der Sencha eher ein Tee für den Alltag ist. Der Gyokuro ist ein Schattentee, der aufgrund der Beschattung kurz vor der Ernte besonders süß schmeckt.

Ceylon – auch hierzulande sehr beliebt

Der frühere Name des Inselstaates Sri Lanka im Indischen Ozean ist bis heute ein fester Begriff für alle Genießer von Schwarztee. Der Teeanbau auf Ceylon etablierte sich erst in den 1870er Jahren. Zuvor war die Nation mit ihren weiten, grünen Feldern und tropischen Temperaturen für den Kaffeeanbau bekannt, der jedoch immer wieder Schädlingen zum Opfer fiel. Diese konnten der Teepflanze nichts anhaben, was Schwarztee zu einem der Erfolgsprodukte des Landes gemacht hat. Durch die britische Kolonialisierung ist Ceylon bis heute die Grundlage vieler britischer Tees wie dem Earl Grey.

Rooibos – der afrikanische Wunderstrauch

Der Name Rooibos geht auf die niederländische Bezeichnung für „rotes Holz“ oder „roter Baum“ zurück. Die vielseitige Pflanze mit ihren gelben Blüten wird traditionell in Südafrika und den angrenzenden Nationen angebaut. Bei den Einheimischen wurde die Pflanze schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt. Erst durch die Kolonialisierung der Niederlande kam die Pflanze für den Teeaufguss nach Europa. Das Klima in den traditionellen Zedernbergen von Südafrika zeichnen sich durch sehr feuchte Winter und sehr heiße Sommer aus – die beste Grundlage für den Anbau des Strauches.

Mate – der Exportschlager Südamerikas

Mate bezeichnet keine Region, sondern ist eine Kurzbezeichnung für das markante Trinkgefäß, in dem zerkleinerte Blätter des Mate-Strauches aufgegossen werden. Der wissenschaftliche Name Ilex paraguariensis deutet auf die Wurzeln in Paraguay hin. Auch in den angrenzenden Nationen mit Hochgebirgen und einem trocken-warmen bis heißen Klima gedeiht die Pflanze hervorragend. Mate Tee war schon bei den Ureinwohnern des Landes bekannt und für seine anregende Wirkung geschätzt. Noch heute gehört der Tee zu den führenden Export-Produkten von Brasilien und weiteren Nationen des Kontinents

Wie viel Tee wird in den verschiedenen Regionen angebaut?

Die führenden Teeanbaugebiete der Welt produzieren jährlich mehr als 500.000 Tonnen Tee. Hierzu gehören China, Indien und einige Nationen in Südostasien, ebenso wie die Türkei. Mehrere Hunderttausend Tonnen Mate Tee produzieren fast alle Nationen in Südamerika, beispielsweise Brasilien mit ca. 600.000 Tonnen oder Argentinien mit circa 250.000 Tonnen. Kleinere Anbaugebiete sind die Mitte und der Süden Afrikas, Australien sowie Vorderasien. In diesen Nationen ist der Teeanbau dennoch einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren.

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Tee Anbaugebiete beim Kaufen von Teesorten bedenken

Wenn du als Teetrinker auf Qualität achtest, wird dir das Anbaugebiet beim Kauf am Herzen liegen.Je nach Teebezeichnung wie Assam, Darjeeling oder Ceylon hast du die Sicherheit, dass die Teepflanze tatsächlich in der genannten Region kultiviert wurde. Bei anderen Sorten ist dies nicht sofort zu erkennen. Hier solltest du genauer recherchieren, um von einem traditionellen und qualitätsbewussten Teeanbau zu profitieren. Falls du hierzu bei einzelnen Teemischungen oder Teesorten aus dem Sortiment von Küstentee Fragen hast, helfen wir dir gerne persönlich weiter.

Neben der Herkunft spielt die Qualität des Tees eine sehr wichtige Rolle

Selbst wenn du die Anbauregion kennst, ist hiermit noch nichts über die Qualität der Teeblätter und die Arbeitsbedingungen ausgesagt. Umso wichtiger ist es, sich beim Teekauf für Bio-Qualität zu entscheiden. Hierdurch hast du die Sicherheit, dass von der Aussaat bis zur Ernte eng gesteckte ökologische Maßstäbe eingehalten werden und du bedenkenlos deinen Tee genießen kannst.

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