
Ist weißer Tee gesund?
Wenn es um echten Tee aus den Blättern der asiatischen Teepflanze geht, denken viele Genießer nur an Schwarztee und grünen Tee. Dabei ist weißer Tee mit seiner geringfügigen Oxidation eine beliebte Spielart, die ein anderes, leichteres und floraleres Geschmackserlebnis als Grün- oder Schwarztee bietet.
Da die Herstellung schonender und ohne Fermentation abläuft, bleiben die gesunden und wertvollen Inhaltsstoffe besser und in höherer Konzentration erhalten. Ähnlich wie bei den anderen Teesorten wird auch dem weißen Tee eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt.
Zudem deuten fundierte Studien und Erfahrungsberichte auf einen positiven Effekt. Wir zeigen euch, welche positiven Effekte weißer Tee hat und wie gesund dieser wirklich ist. Auch Zubereitung und Konsumverhalten spielen bezüglich der gesundheitsfördernden Wirkung eine große Rolle.
Was ist Weißtee überhaupt?
Weißtee ist echter Tee, der wie grüner und schwarzer Tee aus Blättern der Teepflanze Camellia Sinensis aufgegossen wird. Bei grünem Tee werden diese in ihrer puren Form verarbeitet, bei schwarzem Tee kommt es zuvor zur Oxidation der Teeblätter. Immer wieder wird hier auch von Fermentation gesprochen, was aber fachlich nicht korrekt ist.
Bei weißem Tee findet stattdessen eine geringfügige Oxidation der Blätter statt, die auf natürliche Weise während des Welkens der natürlichen Teeblätter eintritt. Dadurch bleiben die wertvollen Flavonoide und weitere Inhaltsstoffe unverändert, anders als z. B. beim schwarzem Tee.
In der modernen Teeproduktion findet eine Förderung des Welk-Prozesses durch spezielle Welkkörbe oder Welkmatten statt. Hierbei kommt es zu zwei Trocknungsvorgängen mit Temperaturen bis zu 130° Celsius, die den Teeblättern ihre getrocknete und verrunzelte Form verleihen. Die getrockneten Blätter lassen sich wie Grüntee mit einer kurzen Ziehdauer aufgießen.
Weißer Tee ist also besonders wenig oxidiert und die Teeblätter welken nur kurz. Eine weitere Besonderheit weißen Tees besteht darin, dass ausschließlich handgepflückte junge Blätter und Knospen der Teepflanze für die Produktion verwendet werden. Es gibt sogar eine sehr hochwertige und besondere Art des Weißtees – den Yin Zhen (Silverneedle) – für den nur geschlossene Knospen verarbeitet werden.
Die besonders schonende Zubereitung von weißem Tee
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Dies ist somit die Zusammenfassung des kürzesten Produktions- und Trocknungsprozesses, den eine Teesorte durchlaufen kann. Weißer Tee ist also der natürlichste Tee und enthält den größten Teil an unveränderten gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Für die Herstellung eines Kilogramms weißen Tees werden bis zu 30.000 junge Knospen der Teepflanze verarbeitet und vorher von Hand gepflückt und aussortiert.

Gesunde Inhaltsstoffe & Wirkung des weißen Tees
Wie grüner und schwarzer Tee verfügt weißer Tee über den Inhaltsstoff Teein, der mit Koffein vergleichbar ist. Dieser kommt bei Schwarztee durch die Fermentation besonders intensiv zur Geltung, entfaltet jedoch auch bei weißem Tee seine Wirkung. Der Genuss von weißem Tee wirkt sich deshalb häufig anregend aus und ist zum Tagesstart sehr beliebt.
Da der Teein-Gehalt aber viel geringer ist als bei schwarzem Tee, Grüntee oder Kaffee, kann weißer Tee besser in der Schwangerschaft oder auch am Abend vor dem Schlafen getrunken werden. Ob Weißtee Körper und Seele in Schwung bringt, hängt vom gewohnten Koffeinkonsum ab. Wenn man regelmäßig zu Kaffee und Tee greift, lässt die Wirkung dieses Inhaltsstoffes nach. Teein gilt weiterhin als effektives Mittel gegen Heißhunger und Appetit. Übrigens ist das der Grund dafür, dass Tee beim Abnehmen hilft.
Zudem hilft weißer Tee der Gesundheit durch eine Reihe von Vitaminen und Mineralien, die ebenfalls aufgrund der geringen Oxidation oft besser als in grünem oder schwarzem Tee erhalten sind.
- Calcium
- Kalium
- Fluorid
- Eisen
- Zink
- Hautstraffend
- Gegen das Hungergefühl
- Gegen freie Radikale, was bei Bluthochdruck und gegen Diabetes hilft
- Entzündungshemmend
- Gegen vorzeitige Alterung
- Vorbeugend gegen Cholesterin und Schlaganfälle
Welchen Weißtee-Sorten wird eine gesunde Wirkung zugeschrieben?
Ähnlich wie grüner Tee wird weißer Tee in allen wichtigen Teeregionen der Welt angebaut. Die Auswahl an Sorten ist entsprechend groß, denen bei einer hochwertigen Aufzucht und Ernte durchweg viele der genannten Vorteile und Wirkungen zugeschrieben werden. Die wichtigsten und bekanntesten Sorten von Weißtee sind Gong Mei und Shuo Mei, ebenso wie Pai Mu Tan und Cui Min.
Die geschmackliche Vielfalt der Weißteesorten erstrecken sich von einem leicht herben und blumigen Geschmack bis zu einer stärker bitteren Note, die vom Grüntee bekannt ist. Hier heißt es, die eigenen Vorlieben für weißen Tee zu finden, der unabhängig von der gewählten Sorte Teein, Tannine und eine Reihe von Nährstoffen enthält.
Gibt es Nebenwirkungen von weißem Tee?
Bei einem übermäßigen Konsum oder der fehlenden Gewohnheit für weißen Tee können sich Nebenwirkungen ergeben. Dies gilt wie bei Kaffee und anderen Teesorten vor allem durch den zu intensiven Genuss von Teein bzw. Koffein.
Durch die anregende Wirkung auf den Körper kann es sein, dass weißer Tee in manchen Fällen das Einschlafen erschwert. Auch bei spürbarem Herzklopfen oder steigendem Blutdruck solltest du vorsichtig mit Weißtee umgehen.
Ansonsten kann sich der Gehalt von Mineralien und Spurenelementen auf den Organismus auswirken, falls hier entsprechende Empfindlichkeiten vorliegen. So wird dem Tee vor allem eine bremsende Wirkung bei der Eisenabsorption zugeschrieben, selbst wenn Eisen häufiger Bestandteil der Teesorte ist. Falls du bereits unter einem Eisenmangel leidest, solltest du seltener zu weißem Tee greifen.
Weißer Tee während der Schwangerschaft
Ähnlich wie grüner Tee gilt weißer Tee in der Schwangerschaft bei vielen Genießern immer noch als schädlich. Die Meinung ist aufgrund der Eisenabsorption nicht ganz unbegründet, da schwangere Frauen ohnehin häufig zum Eisenmangel neigen und diesen Nährstoff in der Endphase der Schwangerschaft und während der Stillzeit künstlich zuführen.
Ähnliches gilt für den häufig kritisierten Teein-Gehalt, Schwangere sollen schließlich auch nicht zu viel Kaffee trinken. Da der Teein-Gehalt bei Weißtee oft geringer als bei anderen Teesorten ist, sind zwei bis drei Tassen pro Tag jedoch vertretbar, solange keine Probleme im Eisenhaushalt vorliegen.
Im Vergleich zu grünem Tee ist weißer Tee sogar stärker zu empfehlen, da er eine dreimal so große Menge an Catechinen beinhaltet. Diesen wird eine antibakterielle und antioxidative Wirkung zugeschrieben, was während der Schwangerschaft mit einem geschwächten Immunsystem der Frau förderlich ist.
Wie viel Weißtee trinken ist gesund?
Neben der Anzahl der Tassen kommt es auf die richtige Zubereitung an. Wie bei Grüntee sollte das Wasser nicht kochen, eine Temperatur zwischen 75 und 80 Grad ist ideal. Eine längere Ziehzeit ist im Vergleich zum grünen Tee empfehlenswert, bei den meisten Sorten liegt diese zwischen drei und vier Minuten. Weißer Tee ist außerdem nicht bitter, sodass du problemlos mehrere Aufgüsse mit den Blättern machen kannst.
Fazit: Weißer Tee lohnt sich
Weißtee begeistert Teefreunde über Jahrhunderte hinweg. Seit Anbeginn werden ihm viele positive Wirkungen zugeschrieben. Auch die moderne Wissenschaft befasst sich mit dem Tee und überprüft die positiven Effekte auf Immunsystem, Blut oder die allgemeine Stimmung. Zwar gibt es keine Garantie, dass weißer Tee gesund ist. Viele Genießer kennen die positiven Wirkungen jedoch aus eigener Erfahrung.


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