Tee in der Schwangerschaft
Gesundheit,  Teewissen

Tee in der Schwangerschaft: Welche Sorten sind erlaubt?

Eine Schwangerschaft bringt zahllose hormonelle und körperliche Veränderungen mit sich. Viele Frauen spüren Änderungen auch im Ess- und Trinkverhalten. Teilweise raten Ärzte zur Umstellung bisheriger Gewohnheiten.

Tee in der Schwangerschaft ist dabei ein häufiges Thema. Je nach Sorte und Zubereitung können Teesorten helfen, verschiedene Leiden während der neun Monate zu lindern. Zu viel des Guten birgt jedoch auch gesundheitliche Risiken. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Teesorten du während der Schwangerschaft bedenkenlos trinken kannst und welche du lieber vermeiden solltest.

Welche Teesorten während der Schwangerschaft trinken?


 

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, auch während einer Schwangerschaft Tee zu trinken. Tatsächlich kann Tee sehr gut dabei unterstützen, deinen höheren Flüssigkeitsbedarf in dieser Zeit zu decken.

Entscheidend ist die Sortenauswahl.

Während einige Sorten unbedenklich sind, solltest du andere möglichst vermeiden. Im Folgenden findest du alle notwendigen Informationen, um die richtigen Teesorten für dich zu finden.

Diese Tees sind in der Schwangerschaft unbedenklich


 

Früchtetee: Früchtetee ist ein sehr guter Kandidat für die Zeit deiner Schwangerschaft. Echter Früchtetee
enthält in der Regel wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Zudem sind reine Früchtetees koffein- bzw. teeinfrei, weshalb sie sich perfekt anbieten. Und obendrein schmecken sie sehr gut. Achte aber darauf, dass der Früchtetee möglichst keine Zuckerzusätze oder künstliche Aromen enthält.

Kamillentee

Kamille: Kamillentee ist ein absoluter Klassiker und eignet sich sehr gut für den Genuss während der Schwangerschaft. Besonders gut: Kamille kann beim Schlafen helfen. Es ist keine Seltenheit, dass Frauen in der Schwangerschaft unter Schlafproblemen leiden. Kamillentee kann hier Abhilfe schaffen. Zudem kann er bei Magen-Darm-Problemen und Sodbrennen helfen.

Melisse: Eine weitere Sorte, die sich gut für Schwangere eignet, ist Melissentee. Ähnlich wie Kamillentee kann Melissentee bei Magen-Darm-Problemen helfen. Er wirkt zudem beruhigend und krampflösend.

Rooibos: Leckerer Rooibos Tee in der Schwangerschaft? Auf jeden Fall! Wie alle anderen Sorten oben enthält Rooibos Tee kein Koffein. Dafür aber viele Antioxidantien, Mineralien und Eisen.

Zudem beeinflusst Rooibos Tee die Produktion der Glückshormons Serotonin und hemmt das Stresshormon Cortisol. Er kann also einen positiven Effekt auf deine Stimmung haben.

Nicht zuletzt kräftigt er mit dem Stoff Rutin die Gefäßwände. Das hilft bei der Vorbeugung von Krampfadern.

Hagebutte: Auch Hagebuttentee kannst du während deine Schwangerschaft ohne Bedenken trinken. Er schmeckt nicht nur angenehm, sondern kann auch bei Verstopfungen helfen. Hagebuttentee fördert die Verdauung und unterstützt zudem das Immunsystem. Eine wahre Wohltat in der Schwangerschaft also.

Diese Tees kannst du in Maßen trinken


 

Grüner Tee: Bereits nach kurzer Ziehzeit hat der unfermentierte Tee aus den Blättern der Teepflanze eine anregende und aktivierende Wirkung. Beliebt ist grüner Tee in der Schwangerschaft zudem wegen seiner Bitterstoffe, die aktiv Stoffwechsel und Verdauung anregen. Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt sind vielen Schwangeren vertraut.

Allerdings enthält grüner Tee Teein. Zu viel davon solltest du während deiner Schwangerschaft vermeiden. Deshalb solltest du maximal zwei bis drei Tassen am Tag davon trinken. Die gleiche Empfehlung gilt übrigens auch für weißen Tee.

Grüner Tee

Schwarzer Tee: Ähnliches gilt für schwarzen Tee. Nur, dass dieser noch mehr Teein enthält. Zudem enthält Schwarztee vermehrt den Stoff Tannin. Dieser kann in hohen Mengen die Eisenaufnahme deines Körpers hemmen. Deshalb auch hier: maximal zwei bis drei Tassen pro Tag. Das aber auch nur, wenn du keine weiteren koffeinhaltigen Getränke zu dir nimmst.

Himbeerblätter: Häufig wird Schwangeren empfohlen, Himbeerblättertee zu trinken. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass du Himbeerblättertee frühestens ab der 35. SSW trinken solltest. Hintergrund ist, dass Himbeerblättertee wehenfördernd ist. Entsprechend stellt ein früherer Konsum ein Risiko für dein Baby dar.

Davon abgesehen kann Himbeerblättertee aber durchaus zu einer guten Geburt beitragen. So soll Himbeerblättertee die Muskeln und das Gewebe im Beckenbereich lockern. Zudem wird ihm nachgesagt, dass er die Gebärmutter stärkt und die Gebärmuttermuskulatur anregt.

Wichtig ist, dass du Himbeerblättertee nur in Absprache mit deiner Hebamme bzw. deiner/m Frauenärztin/-arzt trinkst.

Weitere wehenfördernde Kräuter sind Brombeerblätter, Schafgarbe, Eisenkraut, Kreuzkümmel, Wermutkraut und Frauenmantel. Entsprechend solltest du die Tees dieser Kräuter auch nur unter Absprache und gegen Ende deiner Schwangerschaft trinken.

Salbei: Verdauungsprobleme – viele Frauen, die eine Schwangerschaft hinter sich haben, können ein Lied davon singen. Eine Tasse Salbeitee kann da als natürliches Hilfsmittel die Rettung sein. Er wirkt krampflösend und beruhigt den Verdauungstrakt. Allerdings solltest du Salbeitee in der Schwangerschaft nur in sehr geringen Mengen trinken.

Salbei kann in deinem Körper nämlich eine zusammenziehende Wirkung entfalten. Dies kann zur Folge haben, dass sich der Uterus zusammenzieht. Wehen oder im schlimmsten Fall sogar eine Früh bzw. Fehlgeburt kann die Konsequenz sein. Zudem kann er bei großen Mengen Krämpfe und Schwindel auslösen.

Pfefferminze: Ähnlich wie Salbeitee kann Pfefferminztee auch beruhigend auf die Verdauung wirken. Allerdings werden ihm auch wehenfördernde Effekte nachgesagt. Falls du ihn in größeren Mengen trinkst, kann es zu Gebärmutter-Kontraktionen kommen.

Hibiskus: Besonders beliebt ist Hibiskustee bei Erkältungen. Zudem kann er blutdrucksenkend und krampflösend wirken. Eigentlich ein super Tee. Als Schwangere solltest du ihn aber nur in sehr geringen Mengen trinken. Hibiskus fördert nämlich die Durchblutung der Gebärmutter. Zusätzlich sorgt er für eine Senkung des Östrogenspiegels.

Ingwertee

Ingwer: Ingwer ist hierzulande in Tee sehr beliebt, besonders in Mischungen. Ingwertee kann dir bei Übelkeit oder Magenbeschwerden auch helfen. Allerdings soll er auch einen wehenfördernden Effekt haben, weshalb du ihn ab dem dritten Schwangerschaftsmonat nicht trinken solltest. Idealerweise verzichtest du während deiner Schwangerschaft komplett auf Ingwertee.

Fenchel, Anis und Lemongras: Diese drei Tees sind weitestgehend unbedenklich. Es wurde bei Tieren aber festgestellt, dass sie bei großen Mengen über einen längeren Zeitraum Krebs auslösen können. Mit einem Baby in deinem Bauch solltest du diese Tees also möglichst meiden.

Diese Tees solltest du in der Schwangerschaft unbedingt vermeiden


 

Ginseng: Es gibt Studien, die zeigen, dass Ginseng in größeren Mengen die Produktion der männlichen
Hormone fördern kann. Bei Schwangeren kann das zu einem androgynen Baby führen. Also, Finger weg von Ginsengtee!

Süßholzwurzel: „Kein Lakritz in der Schwangerschaft“ – das hört man nur allzu oft. Tatsächlich ist der Hauptbestandteil, die Süßholzwurzel, auch in vielen Tees enthalten.

Der in der Süßholzwurzel enthaltene Stoff Glycyrrhizin steht im Verdacht, die Plazentadurchlässigkeit zu erhöhen.

Das kann die Gehirn- und Hormondrüsenentwicklung des Babys stören. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Früh- bzw. Fehlgeburt kommen.

Johanniskraut: Johanniskrauttee wird häufig zur Beruhigung empfohlen. Während der Schwangerschaft solltest du ihn aber definitiv nicht trinken. Er kann einen giftigen Effekt beim Ungeborenen entfalten und somit zu nicht heilbaren Schäden führen.

Entwässernde Tees: Hierzu gehören Tees von Kräutern wie Brennnessel, Maisbart, Sellerie, Birkenblätter, Petersilie oder Liebstöckl. Es gibt zwei Gründe, weshalb du auf sie verzichten solltest. Zum einen benötigst du während deiner Schwangerschaft mehr Flüssigkeit als gewöhnlich. Eine Entwässerung erzielt einen gegenläufigen Effekt.

Brennnesseltee

Der andere Grund ist, diese der entwässernde Effekt für eine höhere Nierenaktivität sorgt. Diese haben in der Schwangerschaft aber ohnehin schon viel zu tun. Eine weitere Belastung kann zu Problemen führen und deine Gesundheit negativ beeinträchtigen.

Rosmarin: Rosmarintee kann zu Krämpfen oder sogar Wehen führen. Daher solltest du ihn meiden. In kleinen Mengen kannst du Rosmarin aber weiterhin beim Kochen verwenden.

Passionsblume: Der Tee der Passionsblume kann eine anregende Wirkung auf die Gebärmutter haben. Entsprechend solltest du ihn während deiner Schwangerschaft nicht trinken.

Allgemeine Tipps zum Teegenuss in der Schwangerschaft


Grundsätzlich gilt: Trinke keinen Tee in der Schwangerschaft in größeren Mengen über einen längeren Zeitraum. Beispielsweise solltest du nicht den gleichen Tee tassenweise über mehrere Tage trinken. Somit kannst du potenzielle unerwünschte Effekte unterbinden. Abwechslung ist also besonders wichtig.

Vor allem zur kalten Jahreszeit ist Tee besonders beliebt. Er schmeckt nicht nur angenehm gut, sondern spendet auch Wärme von innen. Du kannst Tee aber auch super im Sommer trinken. Einfach den Tee deiner Wahl zubereiten und in den Kühlschrank stellen. Fertig ist dein leckerer Eistee. So kannst du Tee im Sommer als geschmackvolle Erfrischung neben Wasser genießen.

Ein letzter Faktor ist wichtig: Die Qualität des Tees. Inhaltsstoffe wie Pyrrolizidinalkaloide bei minderwertigen Teesorten sind ernstzunehmende Risiken, weshalb sogar das Bundesministerium für Risikobewertung für einen abwechslungsreichen und qualitätsbewussten Teegenuss in der Schwangerschaft plädiert.

Deshalb lautet unsere Empfehlung, möglichst auf Tee in Bio-Qualität zu setzen. Diese sind frei von Schadstoffen und künstlichen Zusätzen. Während deiner Schwangerschaft ist das besonders wichtig. Zusätzlich solltest du Zucker und Süßstoff möglichst vermeiden. Achtung: In vielen Tees sind die Früchte gezuckert. Es gibt aber Anbieter, die Tees ohne Zuckerzusätze anbieten.

Fazit: Mit den richtigen Sorten ist Tee in der Schwangerschaft kein Problem

Viele Frauen neigen in der Schwangerschaft zu Wasseransammlungen, die nach der Geburt langsam wieder verschwinden. Ihre Entstehung sowie die generelle Gewichtszunahme hindern viele Frauen daran, über die Monate der Schwangerschaft hinweg ausreichend zu trinken. Der Mangel an Flüssigkeit führt zu einer Reihe von Symptomen und Beschwerden, die sich mit genügend Trinken über den Tag hinweg vermeiden lassen. Tee und Wasser sind hier die beliebteste Wahl, um im Idealfall Magenproblemen, Krämpfen, Übelkeit oder Hautproblemen vorzubeugen.

Ansonsten ist das Trinken von Tee während der Schwangerschaft mit individuellen Vorlieben verbunden. Gerade in der ersten Hälfte der Schwangerschaft kennen Frauen die Übelkeit, wenn sie bestimmte Düfte oder Geschmacksrichtungen wahrnehmen. Hier heißt es, auf den eigenen Körper zu hören und keinen Tee während der Schwangerschaft nur wegen einer erhofften Wirkung zu trinken. Stattdessen solltest du die Tees trinken, der dir am besten schmecken. Schließlich sollst du mit Tee in erster Linie deinen erhöhten Flüssigkeitsbedarf decken. Und das erreichst du mit jedem Tee deiner Wahl.

Also, viel Spaß beim Teetrinken!

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Abonniere unseren Newsletter10% Gutschein sichern

Erfahre immer als erstes von Neuigkeiten auf unserem Blog und Angeboten in unserem Shop. Als Bonus gibt es einen 10% Gutschein für dich :)