
Hanftee: Was ist das und ist es überhaupt legal?
Tee lässt sich aus Hunderten von Kräutern, Wurzeln und weiteren Pflanzen gewinnen. Hierzu gehört auch Hanf, der weltweit kultiviert wird. Viele Menschen denken beim Begriff Hanf zwangsläufig an die Rauchware Cannabis, die in Deutschland weder im Besitz noch im Konsum legal ist. Im Folgenden zeigen wir dir auf, was Hanftee überhaupt ist und ob dieser in Deutschland legal gekauft und genossen werden darf.
Tee aus Hanf – ein echtes Naturprodukt
Ob in den Niederlanden, Ägypten oder Japan, in zahllosen Ländern der Welt wird die Hanfpflanze in ihren zahlreichen Sorten kultiviert. Die markant geformten Blätter sind jedermann bekannt und wecken schnell den Gedanken an den Genuss von Cannabis. Dabei ist der Wirkstoff THC, der Hanf zu einem Rauschmittel macht, nur einer von Hunderten Inhaltsstoffen einer Hanfpflanze.
Hanf ist ein reines Naturprodukt und in vielfältigen Arten und Weisen nutzbar. Der Verzehr von Hanfpflanzen ist je nach Sorte und Zubereitung genauso möglich wie das Aufbrühen von Tee aus den Knospen der Pflanze. Die Hanffaser ist eine beliebte ökologische Grundlage für Kleidungsstücke und Stofftaschen. Diese Facetten zeigen bereits, dass Hanf mehr als eine reine Rauchpflanze ist.
Inhaltsstoffe der Hanfpflanze
Eine Fülle von Inhaltsstoffen der Hanfpflanze sind Flavonoide. Flavonoide sind Inhaltsstoffe in Pflanzen, die für ihre Farbe sorgen und sie vor negativen Umwelteinflüssen bewahren. Auch auf den menschlichen Körper haben Flavonoide sehr positive Auswirkungen. Der Konsum von Flavonoiden hilft dem Körper, in dem er das Immunsystem fördert. Weiterhin fungieren Flavonoide auch als Antioxidantien, d. h. sie binden freie Radikale und machen sie so unschädlich. Deshalb sagt man Flavonoiden auch eine krebsvorbeugende Wirkung nach.
Flavonoide sind in einer Vielzahl weiterer Lebensmittel zu finden. Ein hoher Gehalt an Flavonoiden sorgt für eine rote Färbung. So enthalten beispielsweise rote Trauben, Äpfel, Rotkohl und Rote Beete vergleichsweise viele Flavonoide. Sie sind auch in vielen weiteren Teesorten zu finden, und verleihen diesen Farbe und Geschmack. Außerdem stellen sie einen der Gründe dar, warum Tee so gesund ist.
Ebenfalls in der Hanfpflanze enthalten sind Terpene, die als Geruchs- und Geschmacksstoffe für eine Fülle von industriellen Produkten eingesetzt werden. Auch diese verleihen Tees auf natürliche Weise ihren Geschmack und sind absolut unbedenklich.
Spannender sind die sogenannten Cannabinoide, von denen es über 100 verschiedene gibt. Diesen werden eine Reihe an unterschiedlichen Wirkungen auf das Nervensystem des Menschen zugeschrieben, was jedoch nichts mit dem Konsum von Cannabis zu tun hat. Tatsächlich produziert der Körper auch selbst Cannabinoide. Diese werden als sogenannte Endcannabinoide bezeichnet.
Funktionsweise von Cannabinoiden
Im menschlichen Körper gibt es zwei bekannte Cannabinoid-Rezeptoren, CB1 und CB2. Diese Rezeptoren sind für wichtige körperliche Funktionen zuständig. Die verschiedenen Cannabinoide, wie sie z. B. in Hanf enthalten sind, docken an den Rezeptoren an und „aktivieren“ diese. Die CB1-Rezeptoren sind u. a. für die Regulierung des Hormon-Haushaltes zuständig. Zu diesen Hormonen gehören beispielsweise:
- Serotonin: u. a. zuständig für Körpertemperatur, Appetit, Emotionen usw.
- Noradrenalin: sorgt für Wachheit und Aufmerksamkeit
- Dopamin: langfristige Motivations- und Antriebssteigerung, Mangel kann zu Parkinson führen
Unter normalen Umständen regelt der Körper mithilfe der körpereigenen Endcannabinoide die Hormonmengen im Körper. Ein Problem mit dem Endcannabinoidsystem kann jedoch schwere Folgen auf die Gesundheit haben, da es so zu einer Unter- bzw. Überaktivität gewisser Hormone kommen kann.
Dadurch können Symptome wie epileptische Anfälle, Übelkeit oder Hyperaktivität auftreten. Genau dann können Cannabinoide, die an den CB1-Rezeptoren andocken, Abhilfe schaffen. Mit ihrer Unterstützung kann der Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Die CB2-Rezeptoren erfüllen eine ebenso wichtige Aufgabe – sie sind für das Immunsystem zuständig. Sie helfen bei der Identifikation von Erregern und sorgen dafür, dass der Körper Gegenmaßnahmen einleitet. Nahrungsergänzungsmittel wie CBD-Öl, das ebenfalls bei vielen Shops in Deutschland legal erworben werden kann, machen sich auch diese Wirkprinzipien zur Nutze.
Sind Hanftee und andere Hanfprodukte überhaupt legal?
Beim Blick in deutsche Online-Shops oder eine Drogerie vor Ort lassen sich schnell zahlreiche Sorten an Hanftee finden. Da diese bei etablierten Handelsketten über den freien Verkauf erhältlich sind, wird sofort deutlich, dass Hanftee ein absolut legales Produkt ist. Auch wir bei Küstentee haben Hanftee im Sortiment. Hier lohnt sich die Kenntnis von verschiedenen Inhalts- und Wirkstoffen der Pflanze, um die unterschiedlichen Wirkungsweisen zu verstehen.
Denn selbst wenn in den Teesorten Cannabinoide enthalten sind, lösen sich diese nicht beim Aufgießen von Tee in Wasser. Die Wirkungsweise ist somit nicht mit Cannabis vergleichbar. Die für den Tee verwendeten Pflanzen und Pflanzenteile sind umgekehrt nicht zum Rauchen geeignet.
Außerdem ist die Erkenntnis wichtig, dass das THC als Wirkstoff des Rauschmittels Marijuana ausschließlich aus weiblichen Pflanzen extrahiert werden kann. Bei den frei verfügbaren Hanfprodukte werden in der Regel männliche Pflanzen, sog. Speisehanf, verwendet. Greife also ohne Zweifel oder rechtliche Sorgen zu, wenn du einmalig oder regelmäßig den besonderen Tee aus Hanfblättern genießen möchten.
Wie wird Tee aus Hanfblättern am besten zubereitet?
Beim Kauf und der Zubereitung von Hanftee ist grundsätzlich zwischen zwei Arten zu unterscheiden. Es gibt den „normalen“ Hanftee sowie CBD-Hanftee in Anlehnung an CBD-Öl und weitere Produkte mit Cannabinoiden als Wirkbasis. Der Unterschied liegt in der Reife der für den Tee verwendeten Hanfknospen. Für gewöhnlichen Hanftee kommen junge Knospen ergänzt um Hanfblätter zum Einsatz, bei CBD-Hanftee reifere Knospen mit ihren zusätzlichen Inhaltsstoffen.
In vielen Fällen kaufst du Hanftee nicht separat, sondern als Teemischung mit weiteren Kräuterarten. Beliebt ist die Kombination mit Pfefferminze, gleiches gilt für Lindenblüten und Malve. Für ein Glas Hanftee reicht ein Esslöffel mit feingemahlenen Knospen oder Pulver, der mit 250 ml heißem Wasser übergossen wird. Eine Ziehzeit zwischen fünf und 15 Minuten ist üblich – je länger die Zugzeit, umso stärker der Geschmack. Ein Spritzer Zitrone oder ein Schuss Sahne ist wie bei vielen Kräutertees äußerst beliebt.
Welche Wirkung wird Hanftee zugeschrieben?
Speisehanf, wie er für Tee und weitere Nahrungsmittel genutzt wird, schreibt man eine Fülle von Wirkungen auf den menschlichen Organismus zu. Ähnlich wie bei frei verkäuflichen CBD-Produkten berichten viele Genießer von einer beruhigenden Wirkung auf Körper und Geist.
Außerdem soll der Tee mit seinen Inhaltsstoffen Krämpfe lösen und verschiedene Schmerzen lindern. Wie bei vielen einheimischen Kräutertees gibt es keine eindeutigen wissenschaftliche Belege für diese Wirkungsweisen. Dennoch vertrauen viele Kulturen teilweise seit Jahrhunderten auf Hanftee wegen seiner Wirkung. Diese Tradition dürfte nicht von ungefähr kommen.

Fazit: Hanftee ist legal und obendrein gesund
Wie oben im Detail aufgeführt, ist Hanftee ein absolut legales Produkt. Bei der Produktion werden Pflanzen verwendet, deren Inhaltsstoffe nicht berauschend wirken und somit völlig unbedenklich sind. Hinzu kommt, dass sich diese Wirkstoffe ohnehin nicht in Wasser auflösen.
Tatsächlich erweist sich Hanf bei näherer Betrachtung als eine Pflanze mit vielen positiven Effekten. Unter anderem soll die Pflanze krampflösend und schmerzlindernd wirken. Auch zur Beruhigung eignet sie sich ideal. Entsprechend bietet sich Hanftee auch sehr gut als Getränk an, wenn du mal wieder etwas zur Ruhe kommen möchtest.
Greife also bedenkenlos zu, wenn die oben beschrieben Effekte dir zusagen!


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